In unseren Bericht 90 und 95 hat unser Ehrenvorsitzender Hans-Joachim Förster zu dieser „Sondermaschine“ geschrieben.
Neben den Einsätzen/Versuchen in Deutschland wurden derartige Maschinen – modifizierte Francotyp-Freistempler – auch im Ausland eingesetzt:
- Niederlande 1935 und 1954 als Taxograph.
- Belgien 1956 und 1958 als Taxograph.
- Indien 1960 als Taxograph.
- Italien 1956 und 1957 als Tempograph.
- Argentinien 1970 und 1972 als Taxograph.
- Österreich 1962.
Zu den Maschinen in Österreich wird auf einen Artikel unseres Sammlerfreundes Korber im Rundbrief der ArGe Briefpostautomation 2019 verwiesen.
Für Deutschland können 3 Einsätze betrachtet werden:
- Probeeinsatz 1955/1956 im Posttechnischen Zentralamt (PTZ) in Darmstadt und ab 1956 im Postamt 1 Darmstadt.
- Einsatz ab 1957 im Postamt 1 Frankfurt am Main.
- Einsatz ab 1958 im Postamt 1 Düsseldorf.
Alle diese Versuche führten jedoch nicht zu einer allgemeinen und längeren Einführung.
Für die Anwendung waren notwendig:
- Eine modifizierte Frankiermaschine CCM:

Die Einstellung des zu zahlenden Portos erfolgte manuell. Dies erlaubte es jedoch auch ganz oder teilweise mit Briefmarken vorfrankierte Sendungen zu bearbeiten, da dann nur der Restbetrag (auch Null bei voller Vorfrankierung) eingestellt wurde.
- Ein neues Formblatt DIN A7:
Für das Erstellen des Einschreibzettels für die Sendung und den Einlieferungsbeleg für den Kunden wurde ein neues Formblatt entwickelt. Der obere Teil (rückseitig gummiert) konnte nach der Maschinenverarbeitung abgetrennt werden und wurde auf die Einschreibsendung geklebt. Frankierung und Einschreibzettel in einem Arbeitsgang.
Der untere Teile war der Einlieferungsbeleg, der vom Einsender teilweise manuell ergänzt werden musste. Siehe Beispiele bei den Einsätzen Darmstadt, Frankfurt und Düsseldorf.
Einsatz in Darmstadt
Auf dem Prospekt der Firma Francotyp sind die Eigenschaften der Maschine aufgeführt und das neu entwickelte Formular abgebildet. Hier ist der Portobetrag 070 Pfennig noch in schwarzer Farbe gedruckt. Durch Einbau einer weiteren Farbwalze wurde später der Portobetrag in roter Farbe gedruckt.
Es liefen auch Versuche die Eindrucke komplett in roter Farbe zu drucken. Dies scheiterte an der nicht sofort trocknenden Farbe.
Die Maschine des PTZ wurde auch auf einer Posttechnischen Tagung im Mai 1956 in Nürnberg vorgestellt.

Einsatz Frankfurt 1 am Main und Düsseldorf 1
Der versuchsweise Einsatz wurde mit Amtsblattverfügung angeordnet für:
- Frankfurt 1 am Main 1957
- Düsseldorf 1 1958
Obere Teil des Formulars auf einem Einschreibebrief. Portobetrag rot.


Unterer Teil des Formulars als Einlieferungsbeleg. Portobetrag rot.
Für Frankfurt 1 am Main nicht vorhanden.

